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Medien. Macht. Meinung. – Auf dem Weg in die Kriegstüchtigkeit

6. Oktober | 19:00 - 21:00

Die Bombardierung von Krankenhäusern ist in den Nachrichten der deutschen Leitmedien mal Kriegsverbrechen, mal unvermeidlicher Kollateralschaden und mal legitimes Kriegsmittel. Es gibt „brutale völkerrechtswidrige Angriffskriege“, über die intensiv und mit medialer Empörung berichtet wird; es gibt aber auch mit Beifall begleitete „Missionen“, „Einsätze“ und „humanitäre Interventionen“. Und es gibt „vergessene Kriege“. Manchmal geht „Staatswohl vor Aufklärung“. Tote sind nicht gleich Tote und Flüchtende nicht gleich Flüchtende – es kommt darauf an, wer wo stirbt und wer woher flüchtet.
Wie informieren die nationalen Leitmedien? In ihrer Selbstdarstellung behaupten deutsche Journalisten stets, dass sie ihr Publikum in der politischen Berichterstattung mit sachlicher Aufklärung versorgen und dabei Information und Meinung trennen – im Unterschied zu den von ihnen verachteten „Staatsmedien“ „autoritärer Regime“ und ihrer „Propaganda“. In der Realität sieht das anders aus – schon in den sogenannten „normalen Zeiten“. Die Nachrichten sind selektiv und schon in der Benennung durchsetzt von parteilicher Begriffsbildung; sie reißen Ereignisse aus dem Zusammenhang, arbeiten mit fiktiven Subjekten und nutzen die emotionalisierende Wirkung von Reportagen und Bildern ebenso wie die Autorität von Statistiken, Studien und Experten zur Herstellung von Sympathie und Antipathie.

Zurzeit trägt die Mainstream-Presse darüber hinaus aktiv zur Kriegsertüchtigung bei, die Verteidigungsminister Pistorius gefordert hat. Die Konstruktion nationaler Feindbilder und die Förderung von Wehrbereitschaft in einer „bedrohten Nation“ gehören dazu…

Die Journalistin und Autorin Renate Dillmann analysiert die Leistungen der deutschen Leitmedien und ihren Beitrag beim Weg in die Kriegstüchtigkeit.

Details

Datum:
6. Oktober
Zeit:
19:00 - 21:00
Veranstaltungskategorie:

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