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„Die Raumpionier:innen – eine ostdeutsche Utopie „
19. Oktober | 18:00 - 20:00
Anfang der 2000er-Jahre, als durch die
Ruinen und Verfall allen sichtbar wurde, dass Ostdeutschland nicht zum
Westen aufgeschlossen hatte, wurden sie beschworen: die
Raumpionier:innen. Mitten im rapiden Stadtverfall von Halle, Hoyerswerda
und Chemnitz sollten sie mit der (vermeintlichen) Aneignung von Freiräumen,
Experimentierlust und Kreativität verschiedene Krisen lösen: Den
Wohnungsmarkt reparieren, Arbeitslose auffangen, für Zusammenhalt sorgen
und den Städten eine Zukunft ermöglichen. Eine lange Linie
zieht sich dabei von Hotel Neustadt (2003), Stadthof Glaucha (seit
2007), der Freiraumgalerie in Freiimfelde (seit 2012) bis hin zur Galle
und dem Lila Drachen.
Im Vortrag soll die Geschichte und Gegenwart der kreativen Wiederbelebung
ostdeutscher Städte durch Raumpionier:innen rekonstruiert werden:
Welche Hoffnungen wurden von wem damit verbunden? Und in welchem
Verhältnis steht dazu die Wiederinwertsetzung des Wohnungsmarkts, die
heute um sich greift? Im Hinblick auf die heutigen Projekte (auch in
Halle) soll gemeinsam diskutiert werden: Was ist aus den Utopien
geworden und in welchem Spannungsfeld bewegen sich die Initiativen
heute? Waren und sind sie die „Minenhunde der Aufwertung“ (Klaus
Ronneberger)? Vortrag Dominik Intelmann