
Autonomie – Selbstbestimmung – Selbstorganisation

Im anarchistischen Denken gibt es einige Grundbegriffe. Die damit verbundenen Konzepte ermöglichen, anarchistische Positionen zu benennen, mit eigenen Erfahrungen zu verknüpfen und zugleich die Offenheit für ihre Interpretation und Weiterentwicklung zu bewahren. „Autonomie“ als Organisationsprinzip, „Selbstbestimmung“ als ethischer Wert und „Selbstorganisation“ als theoretisches Konzept sind als Schlagworte geeignet, um Anarchismus zu beschreiben. Dies ist umso wichtiger, als das diese Worte auch von konkurrierenden und gegnerischen Strömungen aufgriffen und umgedeutet werden.
Je stärker Gruppen, Gemeinwesen und die Gesellschaft als Ganzes sich eigene Regeln geben, desto weniger sind sie auf staatliche Gesetzgebung und -durchsetzung angewiesen. Echte Selbstbestimmung stellt einen Angriff auf staatliche, kapitalistische und patriarchale Verhältnisse dar. Und Selbstorganisation ermöglich gleichermaßen soziale Bewegungen anarchistischen Vorstellungen entsprechend auszurichten, als auch eine libertär-sozialistische Gesellschaftsform vorweg zu nehmen, in welcher sie umfassend verwirklicht ist.